Naturerlebnistage der Friedrch-Hölderlin-Grundschule Cleebronn (Textquelle: Neckar-Zaber-Rundschau)
“Was sind Kleintiere?" fragt Dieter Veile und hilft nach: “Ihr könnt euch das ganz einfach merken: Kleintiere haben kein Fell und keine Federn". Auf dem Programm der Viertklässler der Cleebronner Friedrich-Hölderlin-Grundschule steht ein Exkurs zum Thema Kleintiere in Feld und Wäld", der bei den Naturerlebnistagen im Zabergäu angeboten wird. Veranstalter sind die ortsansässigen Naturschutzverbände.
Es ist kurz nach 14 Uhr und für einen Apriltag mit 26 Grad Celsius außergewöhnlich heiß. Die 17 Schülerinnen und Schüler brüten über dem neuen Stoff. Der Diplom-Biologe führt aus: "Schmetterlinge und Ameisen gehören dazu, Käfer und Bienen, aber auch Regenwürmer und Spinnen. Hat jemand Angst vor Spinnen?" Dieter Veile leitet bereits seit zwölf Jahren naturkundliche Führungen und sucht deshalb das Gespräch. Das Anschauungsmaterial weckt ein gesteigertes Interesse an der sonderbaren Welt der kleinen Lebewesen.
Im Schaukasten sind neben heimischen Schmetterlingen und Insekten auch die Prachtexemplare einer Gottesanbeterin und einer Stabheuschrecke zu sehen. Im Nu weichen die anfängliche Angst vor Zecken und der Ekel vor Spinnen kindlicher Neugier.
Ausgestattet mit Gläsern und Becherlupen schwärmt die Klasse aus. Beim forschenden Suchen kommen die Zehnjährigen auf den Geschmack.
Keinerlei Müdigkeit auf dem knapp drei Kilometer langen Streifzug in der Umgebung des Schulgebäudes. Überall werden sie in den Blüten übersäten Wiesen, am Weges- und Waldrand, in Holzstapeln und Erdritzen fündig, und der Experte kann jedes noch so winzige Insekt bestimmmen. Tobias hat eine Waldameise Luca zwei Laufkäfer, Melih eine Hausspinne und Franziska eine Zebraspinne gefunden. Nur was man kennt, weiß man zu schätzen" erläutert der Eberhard Binder, Vorsitzender des Naturschutzbundes Cleebronn, der die Klasse begleitet hat. Und nur was man schätzt, wird man schützen.
Der Ausflug "Kleintiere in Feld und Wald" ist der populärste: elf Klassen machen mit Je fünf Klassen haben sich für eine vogelkundliche Wanderung mit Ralf Gramlich und weitere fünf fur das Thema Wassertiere mit Gottfried May-Stürmer und Andrea Maier entschieden. Eine Klasse erkundet "Blumen am Wegesrand" unter Leitung des ehemaligen Apothekers Volker Dühring.
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Der Streifzug. in Cleebronn hat sich gelohnt. Wie Pokalsieger präsentieren die Nachwuchsforscher" die Gläser mit den Mini-Trophäen. In anderthalb Stunden konnten sie mehr als 50 verschiedene Arten entdecken. Jeder Schüler erhält die Broschüre Natur erleben im Zabergäu-Unsere Kleintiere, die speziell für das Projekt zusammengestellt wurde und 120 farbigen Abbildungen das bestimmen der Arten erleichtert. Tags drauf in der Förderschule begrüßen Kinder, die den Naturerlebnistag vom vergangenen Jahr noch in guter Erinnerung haben, den mit einem freundlichen: “Hallo, Herr Veile!" Nachhaltig ergiebig ist die motivierende Aktion also nicht nur, weil sie den Blick schärft für den natürlichen Mikrokosmos und Einsicht in die hiesige Artenvielfalt gibt, die es zu schützen gilt, sondern weil Erfolgsmomente und Erfahrungen prägend sind
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